Was hast du am 2. Juli gemacht? An mir ist der 2. Juli fast unbemerkt vorbeigezogen.
Erst jetzt, wo die Sommerfeste zum großen Teil vorüber sind, die Zeugnisse verteilt wurden und die Zeit bis zum Urlaub absehbar wird, jetzt finde ich Zeit für die Besonderheit des 2. Juli:
Im Jahr 2025 ist der 2. Juli genau die Hälfte des Jahres. Menschen mögen Hälften, aber vor allem Bilanzen.
Meine Bilanz als Mama eines behinderten Kindes (meine anderen beiden Kinder lasse ich ausnahmsweise außen vor): ich habe ca. 732 Windeln gewechselt, 183 Mal den Kerl geweckt und ins Bett gebracht, ihn 366 Mal gewaschen und ca. 40 Mal gebadet, mind. 7 Hilfsmittel und 15 Rezepte beantragt, 5 Ärzte besucht , 525 Mal Essen geschnitten, 23,5 Nächte gegrübelt, 15 Rückschläge verkraftet, 550 Tabletten gegeben, 180 Mal Orthesen an- und ausgezogen, unzählige Formulare ausgefüllt, Telefonate getätigt, Blicke ausgehalten, Babysitter gesucht, Nägel geschnitten, Zähne geputzt, 100 Bücher vorgelesen, 73 graue Haare bekommen und 42 Lachfalten.
Die Zahlen mögen variieren und unterschiedlich sein, ABER am Ende der Bilanz sage ich mir:
Das hast du gut gemacht!
Du hast dein Bestes gegeben!
Du bist wieder aufgestanden!
Du kannst stolz auf dich sein!
Du hast durchgehalten!
Eigenlob stinkt nicht, dieses Lob kann ich mir zugestehen ohne Scham, ohne Einbildung. Es basiert auf Zahlen. Und um im Businessbild zu bleiben: genauso wie das Lob richtig ist, steht es mir zu, mich zu beLOHNen und mir einen Freizeitausgleich zu nehmen – irgendwie, so gut ich das kann.
Die nächsten Herausforderungen machen bestimmt nicht Halt vor mir. Deshalb gönne ich mir für jetzt und diesen Sommer eine Pause – nicht von meinen Kindern, nicht vom Leben, sondern vom Alltag. Ein paar Sonnenstrahlen lang werde ich die Uhr vergessen, die Ämter schlafen lassen, das Leben feiern und nicht vergessen – zu atmen!

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